Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update: Nach 8 Jahren kaputt - neue Komponenten]

AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Mein Messgerät ist dieses hier. Messbereich ist keiner angegeben, nur dass es angeblich 0,5% Abweichung hat. EIST ist enabled, dies restlichen Einstellungen standen auf "Auto", was wohl dasselbe bedeutet, denn beim Umstellen auf "Enabled" hat sich nichts geändert.

Meine Frage nach der Software kam deswegen, weil es beim MSI-Board größere Abweichungen zwischen den einzelnen Programmen gab. Beim Asus ist das, wie ich gerade festgestellt habe, nicht so, da zeigen alle dasselbe an. Trotzdem bin ich misstrauisch, denn ich bekomme immer 33°, egal ob Idle oder Last. Kalt gestartet sind es erst 30°, das steigt dann aber recht schnell auf 33° und bleibt dort. Wisst ihr, wo auf dem Board diese Temperatur gemessen wird? Der Chipsatz kann es ja wohl nicht sein; bei dem ist schon der Kühlkörper wärmer.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

oh, das ist schön. Hab bei mir eigentlich immer eine Boardtemp (AI Suit II) von 31-32°. Dann wird deins auch nicht so warm, obwohl keine Lüfter verbaut sind.

Zum Energieverbrauch. Bist du sicher, dass dein Verbrauch nicht sinkt, wenn du alle Energiesparfunktionen auf "enable" setzt (anstatt von auto)? Bei mir hatte ich erst EIST und C1 aktiviert, C3 und C6 auf "auto" => 31 W. Wenn ich C3 und C6 aktiviert habe, dann ging der Idle-Verbauch auf 27-28 W runter. Mmmhhh.....??? Was für ein BIOS-Version verwendest du - 0906? Eventuell werden die eingestellten Optionen nicht umgesetzt.
Dein 3770K senkt den Takt auf 1,6GHz im IDLE?

Wäre hart, aber es könnte auch an der PSU liegen, dass diese in dem niedrigen Bereich so sehr ineffizient arbeitet, dass da 6W flöten gehen. Weißt du da Genaueres?
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Bist du sicher, dass dein Verbrauch nicht sinkt, wenn du alle Energiesparfunktionen auf "enable" setzt (anstatt von auto)?
Ja, zumindest im Idle. Einen Test unter Last habe ich nicht gemacht.

Was für ein BIOS-Version verwendest du - 0906?
Japp.

Dein 3770K senkt den Takt auf 1,6GHz im IDLE?
Tut er.

Wäre hart, aber es könnte auch an der PSU liegen, dass diese in dem niedrigen Bereich so sehr ineffizient arbeitet, dass da 6W flöten gehen. Weißt du da Genaueres?
Wäre natürlich möglich. Ich dachte zwar, dass das Zen recht gut ist in dieser Hinsicht, aber wer weiß, ob mit dem einzelnen Gerät vielleicht doch etwas im Argen liegt.

Ich habe diese Woche leider gar keine Zeit, aber sobald es möglich ist werde ich nochmal ausführlicher testen und vielleicht auch 'ne andere PSU versuchen.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Du könntest es ja probeweise mit einem Pico-Psu testen. (Ich hoffe mal, das haben dir nicht schon hunderte andere vorgeschlagen) Das dürfte nochmal deutlich weniger Wärmeemission haben als das große ATX-Netzteil, das du im Moment hast, da das eigentliche Netzteil ja außerhalb des Gehäuses ist. Außerdem ist deren Effizienz genial. Mit bis zu 150 Watt dürften auch genug Leistung haben, falls du nicht noch eine Grafikkarte einsetzen willst.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Hat mir noch niemand vorgeschlagen, aber ich habe in anderen Rechnern zwei davon in Betrieb (einmal aus Verbrauchs- und einmal aus Platzgründen). Ich bin von den Teilen auch begeistert. Für den Arbeitsrechner habe ich mich aber bewusst für ein "normales" Netzteil entschieden. Die Wärmeentwicklung ist bei Lasten unter 200W zu vernachlässigen und der Verbrauch war nicht mein primäres Ziel.

Testweise kann ich aber durchaus mal ein Pico dranhängen. Aber, wie gesagt, nicht sofort, weil ich zur Zeit ein bisschen im Stress bin und wenig Zeit zum Basteln habe.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Naja laut TomsHardware Charts : Silent PSUs: Fortron Versus Silverstone
hat das Zen bei 20% (80 Watt) eine Effizienz von 84,5%, sprich um diese 80 Watt zu leisten, benötigt das Netzteil 95 Watt Leistung an der Primärseite. Das kommt recht gut an deine gemessenen 96 Watt. Sprich 15 Watt gehen während der Wandlung im Netzteil in Form von Leistung verloren. Wenn man sich diese 15 Watt sparen würde, würde sicherlich auch die Prozessortemperatur sinken. Ist natürlich alles nur theoretisches Gedankenspiel. Man könnte dann auch den Platz in der Gehäuserückwand, an dem normalerweise das NT befestigt wird, durch Mesh(oder vergleichbar luftiges Material) "luftig" machen, dass dort die für die Konvektion benötigte Luft ins Gehäuse gelangen kann.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Der Stromfresser ist gefunden! Es war der (passive) KVM-Switch. Ohne ihn habe ich ca. 36W im Idle, das klingt doch schon wesentlich plausibler.

Shadow Complex: Bei einer PicoPSU würde ich das externe Netzteil mit ins Gehäuse stecken (um Kabelsalat zu vermeiden). Dann wäre viel vom thermischen Vorteil wieder dahin. Da das ATX-Netzteil wie gesagt nicht spürbar warm wird, halte ich das auch nicht für zwingend nötig. Das wäre anders, wenn ich z.B. eine passive Grafikkarte einbauen würde und dann um jedes Grad Gehäusetemperatur kämpfen müsste.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Sehr schön.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

mir gefällt das projekt! ich bin zwar nicht ganz so empfindlich, jedoch hab ich meine lüfter alle auf maximal 1000RPM laufen, damit die erträglich sind. ich könnte meine cpu theoretisch gerade so auch mit dem nofan-monsterteil kühlen. mein graka läuft sowieso passiv, hab aber halt noch 3 gehäuselüfter plus cpu-lüfter.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas?

Teil 6: Neues Board, neues Netzteil und neue Bilder
Das erübrigt dann auch eine Frage, auf die ich bisher keine Antwort gefunden habe: Wie sleevt man SATA-Stromkabel, die in der Mitte einen Stecker haben? Bei mir sehen solche Kabel spätestens nachdem sie ein bisschen gebogen wurden so aus:
Wenn mir das jemand (für's nächste Mal) erklären könnte, wäre das super!


Hast du noch vor die kabel zu sleeven? Ich werde versuchen dieses procedere in meinem G5-mod-thread ausführlich zu dokumentieren.
Mich interessiert noch, ob die ram's von Patriot unter den NoFan passen.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas?

36W im idle klingt gut :)
Wie macht sich der PC sonst so?
An einer aktuellen Beschreibung wäre ich interessiert, - Temperatur, Verbrauch, was könnte man aktuell besser machen... ?
Wie ist das mit der Kühlung der MoBo elemente (Spannungswandler und was sonst noch gekühlt werden sollte) oder ist das durch die Kühlrippen auf dem Board schon erledigt?
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

jedoch hab ich meine lüfter alle auf maximal 100RPM laufen, damit die erträglich sind.
bist du sicher mit der Drehzahl oder sind's doch 1000rpm?
meine Lüfter sind bei 600rpm nicht mehr zu hören. Lassen sich aber auch nimmer so viel weiter unter 400rpm drosseln.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Sorry, ich habe hier eine ganze Weile nicht mehr reingeschaut. Erstmal zum PC, der läuft und ich bin immer noch total happy damit. Ein paar Dinge habe ich geändert. Zum einen habe ich es nicht geschafft, das Seitenteil mit dem kleineren Fenster zu bekommen. Wird wohl nicht mehr hergestellt. Das Problem an dem großen Fenster war, dass ich kein Mesh gefunden habe, das breit genug war. Das größte was ich kriegen konnte war nur 30cm breit (schwarz eloxiertes Alu-Streckgitter aus dem Automobilhandel). Also habe ich aus einem Alublech einen Streifen geschnitten, den ich in der Mitte über das Fenster geschraubt habe und der die Stelle überdeckt, an der die beiden Gitterhälften aneinanderstoßen. Leider habe ich das Lackieren des Blechs völlig vergeigt. Deshalb davon besser kein Bild.

Zum anderen das Netzteil. Zunächst hatte ich ja ein Seasonic drin, das aber Geräuschprobleme verursacht hatte, die nicht so recht in den Griff zu bekommen waren. Danach kam mein altes FSP Zen 400 rein - das war zwar kühl und leise, hatte aber (vielleicht altersbedingt) eine Macke, nämlich ist beim Einschalten immer die Sicherung rausgeknallt. Eine Zeit lang habe ich die Steckerleiste immer an gelassen, aber auf Dauer war das nichts. Jetzt habe ich ein Super Flower verbaut. Das funktioniert bestens, hat aber halt den Nachteil nicht vollmodular zu sein.
Außerdem habe ich im Sommer ein bisschen mit ARM-Boards gespielt, wofür ich eine Schnittstellenkarte für COM und LPT einbauen und einige zusätzliche USB-Anschlüsse per Slotblende nach draußen führen musste. Will heißen: die Optik im Inneren ist völlig im Eimer. Deshalb habe ich auch darauf verzichtet neu zu sleeven und werde das vorerst mangels Freizeit auch nicht tun.

Hast du noch vor die kabel zu sleeven? Ich werde versuchen dieses procedere in meinem G5-mod-thread ausführlich zu dokumentieren.

Das würde mich trotzdem interessieren. Irgendwann im Leben werde ich bestimmt mal wieder Sleeve in die Hand nehmen.

Mich interessiert noch, ob die ram's von Patriot unter den NoFan passen.

Meine Patriot-Riegel passen problemlos drunter. Nur kann man sie nicht auswechseln ohne den Kühler abzuschrauben. (Genau gesagt stimmt das nicht ganz; man kann zumindest den weiter außen liegenden rausbekommen, aber nur unter Anwendung sanfter Gewalt.)

36W im idle klingt gut :)

Ja, seit Clarkdale sind die Intel-Teile verbrauchsmäßig der Hammer. Mein (schon etwas älterer) Homeserver läuft mit einem i3-540 und braucht im Idle mit SATA-6G-Controller, USB-3.0-Karte, DVB-T-Stick, 6 Platten und SSD auch nur knapp 35W (Platten im Spindown). Und hat trotzdem richtig Power, verglichen mit dem VIA- oder Atom-Zeugs, das früher in meinem NAS verbaut war.

An einer aktuellen Beschreibung wäre ich interessiert, - Temperatur, Verbrauch, was könnte man aktuell besser machen... ?
Wie ist das mit der Kühlung der MoBo elemente (Spannungswandler und was sonst noch gekühlt werden sollte) oder ist das durch die Kühlrippen auf dem Board schon erledigt?

Die Verbrauchswerte hatte ich ja früher schon gepostet. Ich denke nicht, dass sich da mit dem neuen Netzteil viel geändert hat. Die recht hohen Idle-Temperaturen unter Prime habe ich im Alltag nie erreicht. Lässt man "normale" Programme laufen, z.B. Videocodierung oder auch selbstprogrammierte Sachen mit hohem CPU-Bedarf, dann komme ich selbst bei Auslastung aller Kerne nie über 65°.
Das Mobo wird stellenweise schon warm, vor allem der Chipsatz (die Spannungswandler nicht so). Aber bisher gab's keine Probleme und wenn jetzt die Lebensdauer des Boards kürzer sein sollte, dann kaufe ich halt ein neues und verbuche das als Preis für die Lautlosigkeit. Aber bisher gibt es keine Anzeichen dafür, alles läuft stabil und problemlos, selbst im Sommer bei über 30°.

Was man hätte besser machen können:
- von Anfang an das richtige Netzteil
- von Anfang an das richtige Board (andererseits hat MSI vielleicht inzwischen die oben beschriebenen Probleme beseitigt, wer weiß?)
- das LCD ist zwar schön, aber die Treiber völliger Schrott

Ansonsten bin ich wie gesagt begeistert. Ihr glaubt nicht wie gut man konzentriert arbeiten kann an einem lautlosen Rechner.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

Teil 7: Seitenteil, Laufwerk, erneut neues Netzteil und Bilderupdate

Soo...ich dachte mir es wird mal wieder Zeit für ein Update. Funktionsmäßig hat sich an der Hardware nicht viel getan, aber ich habe einige optische Korrekturen durchgeführt und neue Bilder gemacht.

Zum einen habe ich die meisten Kabel wieder gesleevt. Leider nicht alle, da das mit dem Super-Flower-Netzteil nicht so ganz einfach ist. In dieser Hinsicht trauere ich noch immer dem Seasonic nach, aber wie schon berichtet, konnte ich dem das Brummen einfach nicht abgewöhnen, auch der inzwischen erschienenen neuen Revision nicht. Schade...das einzeln gesleevte ATX-Kabel war schon schick.

Außerdem habe ich mir ein neues Blu-ray-Laufwerk gegönnt. Das LiteOn-Teil war einfach Mist, viel zu laut und hat immer häufiger manche Scheiben gar nicht mehr gelesen. Jetzt ist ein Pioneer BDR-207EBK drin. Mit dieser Marke habe ich schon in meinem HTPC sehr gute Erfahrungen gemacht.

Drittens bin ich endlich dazu gekommen, das Seitenteil fertig zu machen. Ganz perfekt ist die Lackiererei nicht geworden, aber für meine Ansprüche reicht es - vorerst jedenfalls.

Natürlich habe ich alle Hardware-Änderungen in der Einkaufliste in Teil 2 dieses Threads nachgetragen. Hier also die neuen Bilder:

41.JPG 45.JPG 46.JPG
42.JPG 43.JPG 44.JPG

Was fehlt nun noch? Tja, zwei Probleme sind ungelöst, auch wenn diese nicht direkt mit der Lüfterlosigkeit des Rechners zu tun haben. Falls jemand einen Tipp hat, ware ich sehr dankbar.

  1. Das Zusammenspiel zwischen der Intel-HD4000-IGP und meinem Monitor (Eizo EV2736W) klappt nicht reibungslos. Ungefähr bei jedem zehnten Start (egal ob von S4 oder S5) schaltet sich der Bildschirm ab, sobald die Benutzeranmeldung kommt. Das BIOS und das sich zusammensetzende Window-Logo kommen noch, aber danach meldet der Bildschirm "kein Signal". Ob das an der Displayport-Verbindung liegt? Leider kann der DVI-Anschluss des Boards (wie anscheinend bei allen Z77-Boards) nicht die nötige 1440p-Auflösung, sonst hätte ich eine Alternative.
    Es hilft zwar, den Monitor aus- und wieder einzuschalten, aber dann sind sämtliche Fenster auf eine Größe und Position zusammengeschoben. Klingt banal, aber ich finde es nervig, morgens erstmal 30 Fenstern wieder ihre richtige Größe geben zu müssen, bevor ich losarbeiten kann.
  2. Meine Schnittstellenkarte mag einfach nicht laufen. Es handelt sich um eine Longshine LCS-6322M mit MCS9901-Chip. Sowohl bei den Treibern von der CD als auch den neuesten von der Webseite meldet Windows beim Installieren den Fehler 0xe0000219.

    Longshine1.jpg Longshine2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update: Jetzt kommt die Grafikkarte!]

Teil 8: Jetzt kommt die Grafikkarte I: Auswahl


Eigentlich war der PC doch als Arbeitsgerät gedacht. Wozu also jetzt plötzlich eine Grafikkarte?
  1. Because I can. (Or can I?) Ich bin neugierig, wo das Limit in Sachen Passivkühlung liegt. An dieser Stelle sollte ich noch sagen, dass ich auf meiner Maschine zwar gelegentlich Volllast für CPU und GPU erwarte, aber nie gleichzeitig. Auch ist die CPU-Leistung weiterhin das wichtigere.
  2. Ich probiere mittlerweile gelegentlich mit OpenCL herum. Das geht zwar im Prinzip auch auf der CPU (inzwischen sogar auf der IGP), aber den Ernstfall kann man eben doch nur auf einer GPU proben.
  3. Um das leidige Problem mit dem Displayport zu lösen (siehe auch die zugehörige Diskussion auf CB). Die dezidierte Grafik erlaubt es mir, den Monitor via DVI anzuschließen. Aus einem mir unbekannten Grund werden dort nicht alle Fenster zerschossen, sobald der Monitor abschaltet.
Zur Auswahl standen natürlich nur Grafikkarten der Einsteigerklasse. In diesem Bereich stehen auf der grünen Seite die 650 (64 W TDP) und 650TI (110 W) und im roten Team die 7750 (55 W), 7770 (80 W) und 7790 (85 W) – bzw. neuerdings deren Rebrands – zur Verfügung.

Bekannt ist, dank den Kollegen S!lent dob und Abductee, dass sich die 7750 und die 650 mit einem Passivsystem vertragen. Die nächste Herausforderung ist also der Bereich zwischen 80 und 90 Watt. Nvidia hat hier leider nichts zu bieten und da 7770 und 7790 so nahe beieinander liegen, habe ich mich für die 7790 entschieden. Diese hat außerdem die modernere Architektur und – womöglich wichtig – die bessere Leistungsregelung. Die TDP der auf dem gleichen Chip basierenden aber höher taktenden R7 260X ist mit 115 W leider deutlich höher. Ihr zusätzlicher Speicher hätte mir zwar gefallen, ist aber nicht unbedingt nötig.

Von den vielen Modellen der 7790 habe ich mir einfach das nächstbeste verfügbare (mit schwarzem PCB – es soll ja auch optisch etwas hermachen) herausgegriffen; dies war die Sapphire Dual-X OC. Diese Karte ist werksübertaktet, aber das lässt sich zum Glück recht einfach rückgängig machen. Ohnehin muss man sagen, dass die Auswahl der 7790 für ein Passivsystem gelinde gesagt „mutig“ ist und ich möchte gleich vorweg die Erwartungen dämpfen. Es sollte klar sein, dass die ganze Sache nur mit deutlichem Untertakten funktionieren kann.

Das konkrete Modell spielt auchdeswegen keine große Rolle, weil ich der Karte natürlich einen anderen Kühler verpasse. Schließlich kommt oberhalb der 7750 keine Karte ab Werk mit Passivkühlung daher. Die typischen Vertreter von VGA-Umbaukühlern sind Arctics Accelero-Familie (S1 Plus, L2 Plus, Mono Plus, Twin Turbo und Xtreme III), der MK-26 von Prolimatech und EKLs Alpenföhne Klara und Peter. Leider sind die meisten dieser Modell auf aktive Kühlung ausgelegt – viele eng zusammenstehende Kühlrippen, die einen vergleichsweise hohen statischen Druck erfordern. Einzige Ausnahme ist der S1 Plus, für den es zwar einen Lüfteraufsatz ("Turbo Module") gibt, der aber eigentlich eher für den Passivbetrieb ausgelegt ist. Außerdem ist dieser Kühler leicht zu bekommen und die 7790 steht auf der Kompatibilitätsliste.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update: Jetzt kommt die Grafikkarte!]

Teil 9: Jetzt kommt die Grafikkarte II: Um- und Einbau

Zunächst habe ich die Karte probeweise ohne Modifikationen eingebaut. Erste Beobachtung: Sie funktioniert einwandfrei und der DVI-Anschluss löst mein hier geschildertes Problem. Zweite Beobachtung: Lüfter sind furchtbar! Unglaublich wie sehr ich mich in den vergangenen anderthalb Jahren an die Stille gewöhnt habe. Dritte Beobachtung: Der AMD-Treiber erlaubt es, auf sehr einfach Weise die Leistung zu drosseln. Ich habe den Regler mit der sperrigen Bezeichnung „Leistungssteuerungseinstellungen“ auf -20% gesetzt, was die GPU unter Last sofort um knapp 20° kühler macht (53° statt 71°), die Leistung reicht mir so noch immer. Außerdem kann ich den Takt bis auf 300 MHz absenken; ich habe also eine gewisse Menge „Luft nach unten“, falls ich im Passivbetrieb thermische Probleme bekommen sollte. Wovon ich stark ausgehe.

47.jpg 48.jpg 49.jpg

Nun also zur Umrüstung der Karte auf Passivkühlung. Meinem Accelero S1 Plus liegen Kühlkörper für RAM- und Spannungswandler, Schrauben, Abstandshalter, ein perforiertes Slotblech und ein Kunststoffstab zum Mixen des Zweikomponenten-Wärmeleitklebers bei. Aber kein Wärmeleitkleber. Keine Ahnung, was sich Arctic (oder der Händler?) dabei gedacht hat. Zum Glück habe ich noch welchen da.

50.jpg 51.jpg 52.jpg

Die Spannungswandler auf meiner Karte liegen leider in einer „Häuserschlucht“ von Kondensatoren, so dass die Kühlkörper nicht passen. Deshalb lasse ich den ursprünglichen Heatsink drauf, der ohnehin nur wenig kleiner ist. Sollte sich herausstellen, dass das ein Problem ist, muss ich eben später noch zum Dremel greifen.
Die RAM-Kühler lassen sich weitgehend problemlos auf den gereinigten Speicherbausteinen festkleben. Jedenfalls bei zweiten Versuch, denn beim ersten Mal versteinert mir der Kleber („5 Minuten mixen“) nach drei Minuten Anrühren. Dann hält er aber sehr schnell und fest, im Gegensatz zu dem Originalkleber von Arctic, zumindest wenn man diversen Berichten im Netz glauben darf.
Zwischen GPU und Originalkühler ist eine ziemlich große Menge Wärmeleitpaste. Die Hälfte davon reicht auch schon, deshalb versuche ich es einfach mit dem auf der GPU verbliebenen Rest. Was sich schnell als Fehler herausstellt. Also nochmal runter mit dem Zeug, eigene WLP aufgetragen und wieder installiert. Prompt bleibt die GPU 10° kühler.

53.jpg 54.jpg 55.jpg

Auf meinem Board passt die Karte übrigens haarscharf (ca. 1mm Abstand) unter den doch recht ausladenden CPU-Kühler. Auf anderen Boards müsste man womöglich auf einer tieferen PCIe-Slot ausweichen.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update: Jetzt kommt die Grafikkarte!]

Teil 10: Jetzt kommt die Grafikkarte III: Messungen und Underclocking

Nun zu den Temperaturtests. Ehrlich gesagt habe ich hier nichts Gutes erwartet, die 7790 ist einfach sehr hoch gegriffen. Zurecht: Selbst mit um 20% abgesenktem Power Target steigt die Temperatur nach 10-15 Minuten über 100° und der Rechner schaltet sich ab.

Also geht es als nächstes ans Absenken des GPU-Taktes. Als Ziel gebe ich 80° unter Furmark aus. Das ist nicht besonders kühl, aber noch erträglich und da Furmark eher einen Extrem- als den Normalfall darstellt, werden andere Anwendungen deutlich darunter bleiben. Erwartungsgemäß muss ich ein ganzes Stück weit heruntergehen: Bei 700 MHz (und den vollen 1600 MHz beim Speicher) bleibt die Temperatur zuverlässig unter 80°. Diese Frequenz ist natürlich niedrig verglichen mit den 1000 MHz Standardtakt. Andererseits sinken die FPS in Furmark nur unterproportional ab, also deutlich weniger als 30%. Möglicherweise liegt dies daran, dass ich den Speichertakt unverändert gelassen habe. Im Idle komme ich auf 50°, bei Blu-ray-Wiedergabe auf 57°. Typische 3D-Anwendungen wie Spiele bleiben 15-20° unter den 80° von Furmark. Allerdings habe ich keine umfangreichen Tests gemacht, lediglich ein 2D Jump 'n Run und Alan Wake, welches mit hohen Einstellungen in 1080p gerade noch flüssig läuft.

56.JPG 57.JPG 58.JPG 59.JPG


Weitere Beobachtungen:
  • Bei der Installation des S1 Plus muss man sehr darauf achten, die Schrauben gleichmäßig anzuziehen. Ich habe den Eindruck, dass der Kupferblock dazu neigt, schräg auf der (recht kleinen) GPU zu sitzen. Beim ersten Test kam ich deswegen nicht einmal bis 500 Mhz. Folgende Methode hat sich als hilfreich erwiesen: Hebt man den Kühler testweise nacheinander an allen vier Ecken ganz leicht (!) an und beobachtet dabei die Temperatur, so bekommt man heraus, welche der Schrauben noch eine viertel Umdrehung vertragen kann.
    Außerdem gilt wie immer: bei Wärmeleitpaste ist weniger oft mehr.
  • Ram und Spannungswandler scheinen keine Probleme zu bereiten. Zwar habe ich bislang keine Möglickeit gefunden, deren Temperatur auszulesen, aber die Kühlkörper werden nicht besonders warm. (Zur Erinnerung: die SpaWas haben das Originalkühkörperchen behalten.)
  • Ob eine kleinere Karte wie die 7750 besser geeignet ist, kann ich nicht genau einschätzen. Einerseits wäre dort keine (oder jedenfalls weniger) Untertaktung erforderlich. Andererseits vermute ich, dass selbst meine gedrosselte 7790 noch stärker ist als eine 7750 bei Normaltakt. (Falls jemand eine 7750 und ansonsten eine ähnliche Hardware-Konfiguration zur Hand hat, können wir gerne mal einen Test machen.)
    Rein theoretisch (Achtung, Spekulation, ich bin kein Physiker) könnte eine größere aber niedriger getaktete GPU sogar prinzipiell die bessere Lösung sein. Schließlich steigt die Abwärme nur ungefähr linear mit der Größe des Chips, aber deutlich mehr als linear mit Takt&Spannung an. Die Rechenleistung dagegen skaliert eher linear mit der Größe, da CPU-Berechnungen von Natur aus sehr gut parallelisierbar sind.
60.JPG 62.JPG 61.JPG

Bleibt natürlich die Frage wie es weitergeht. Vorerst werde ich den Rechner so lassen wie er ist, d.h. die Grafikkarte mit abgesenktem Takt betreiben. Nachteile hat das nicht, denn erstens ist das Displayport-Problem gelöst, zweitens wird auf der Kiste nicht gespielt und drittens ist für GPU-Programmierung zunächst nur wichtig, dass überhaupt eine verbaut ist, nicht wie schnell diese ist.

Ich könnte den Takt noch so weit erhöhen, dass die Temperatur bei normalen grafikintensiven Anwendungen unter 80° bleibt und in Furmark entsprechend höher. Schließlich kommt eine solche Maximalbelastung in der Praxis nicht vor. Andererseits hat eine Maschine, die man softwareseitig beliebig beanspruchen kann, ohne sich Gedanken um die Stabilität machen zu müssen, auch ihre Vorteile. Das spricht dafür, die momentane Drosselung beizubehalten.

Mittelfristig würde es mich natürlich schon reizen, die Karte voll auszufahren. Dazu wäre dann entweder ein anderer Kühler erforderlich (bloß welcher?) oder eine semi-passive Lösung mit einer geeigneten Lüftersteuerung (auch hier die Frage was sinnvoll ist, ein Aquaero 6 nur wegen eines einzigen Lüfters?).

63.JPG 65.JPG 64.JPG

Zuletzt noch ein Wort zu dem Szenario, das ich zu Beginn eigentlich ausgeschlossen habe: gleichzeitige Volllast auf CPU und GPU, erzeugt durch Furmark+Prime. Die Grafikkarte bleibt in dieser Konstellation bei 80°. Kein Wunder, sie liegt schließlich unten. Die CPU, deren Kühler sich direkt über dem der Grafikkarte befindet, wird interessanterweise nur moderat wärmer, nämlich 86° (ohne Grafikkarte waren es ca. 80°). Sicher, kühl ist anders, aber wir sind hier noch immer in einem Bereich, der stabil läuft.
Rechnet man ein, dass die Raumtemperatur zur Zeit leicht unter der meiner letzten Tests liegt, so liegt die zusätzliche Erwärmung der CPU durch die Grafikkarte ungefähr bei – wie ich finde – moderaten 10°. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die CPU dank abgeschalteter IGP nun weniger verbraucht. Auch glaube ich inzwischen, dass mein Exemplar des 3770K zu den besser undervolt-baren gehört. Keine der anderen Sandy- und Ivy-Bridge-CPUs, die ich seither in der Hand gehabt habe, lief mit so weit heruntergesetzter Spannung noch stabil.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update mit neuen Bildern]

gerade wieder diesen thread gefunden :ugly:
interessant, wie es inzwischen weitergegangen ist. wenn ich mal von wasser genug habe, wird wohl fanless als nächste übung anstehen ;)

bist du sicher mit der Drehzahl oder sind's doch 1000rpm?
meine Lüfter sind bei 600rpm nicht mehr zu hören. Lassen sich aber auch nimmer so viel weiter unter 400rpm drosseln.

fixed ;) war n tippfehler :D inzwischen bin ich sowieso bei wakü angekommen.
 
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update: Jetzt kommt die Grafikkarte!]

Teil 11: Mehr Möglichkeiten mit Maxwell?

Mehr Leistung als die 7790 (@Stock) und gleichzeitig weniger Stromverbrauch? Zumindest auf dem Papier scheint Maxwell in Form der GTX 750 Ti ideal für meinen Passivrechner zu sein. Die kleine Schwester in Form der GTX 750 (ohne Ti) habe ich außer Acht gelassen, da sie nur eine sehr geringfügig niedrigere TDP hat.
Dazu kommt, dass ich seit der Installation der AMD-Treiber häufiger mal Bluescreens bekomme. Mit den Nvidia-Treibern habe ich dagegen in anderen Rechner fast nur gute Erfahrungen gemacht. Außerdem kann der bei der GTX doppelt so große VRAM sicher auch nicht schaden.

Beim Hersteller habe ich mich dieses Mal für EVGA entschieden. Der Umbau stellt kein größeres Problem dar. Trotz des geringfügig geänderten Lochabstands lässt sich der Accelero S1 Plus gut verschrauben. Man sollte nur aufpassen, die Schrauben gleichmäßig anzuziehen, damit nicht eine Ecke des Dies übermäßig stark belastet wird.
Die Kühlkörper für RAM und Spannungswandler habe ich dieses Mal mit Wärmeleitpads verklebt. Diese leiten zwar möglicherweise etwas schlechter als der Kleber, sie verbauen sich jedoch wesentlich einfacher und schneller. Außerdem habe ich beim Ausbau der alten Karte festgestellt, dass die Klebervariante auch nicht unbedingt der Hit ist: zwei der vier RAM-Kühler purzelten mir schon aus dem Gehäuse entgegen. Dass die Wärme mit den Pads zu schlecht abgeführt wird, glaube ich nicht - tatsächlich ließ sich die Karte sogar ohne die kleinen Kühlkörper betreiben. Für die Spannungswandler musste ein Kühlerchen zerschnitten werden. Details zum Umbau gibt's auch vom Kollegen ramme223 in diesem Thread. Dort gibt es auch eine Diskussion zum (vermeintlich hohen) Stromverbrauch der GTX 750 - für mich nur indirekt relevant, da mein Hauptziel Lautstärke und nicht Stromverbrauch ist, aber dennoch interessant.

66.jpg 67.jpg 68.jpg 69.jpg 70.jpg

Das Gute zuerst: Manuelles Untertakten wie bei der AMD-Karte (die einfach so lange weiterlief, bis Bildfehler und schließlich ein Bluescreen auftraten) ist nicht mehr notwendig. Das Boost-Feature regelt den Takt genau so, dass sich die Temperatur beim Target (standardmäßig 80°) einpendelt. Unter Furmark ist dies bei ca. 1 GHz der Fall. In Spielen bleibt der Takt meist über 1100 MHz.
Auch im Idle zeigt die Karte deutliche Verbesserungen. Lag die 7790 noch zwischen 50° und 55°, ist die 750 Ti unter Windows in den niedrigen 30ern. Außerdem kehrt sie wieder zu ihrer Idle-Temperatur zurück, nachdem sie einmal unter Volllast war. Von 80° fällt die Temperatur innerhalb von 5 Minuten auf unter 40°. Die 7790 war nach einem Test manchmal gar nicht mehr unter 60° zu kriegen, egal wie lange man gewartet hat. Überhaupt reagiert die neue Karte wesentlich gutmütiger auf kleine Lasten. Auch bei vielen offenen Browserfenstern und Flashseiten bleibt der Takt sehr niedrig.

Und nun die schlechte Nachricht: Prime+Furmark gleichzeitig klappt nicht, auch wenn jeder Benchmark für sich kein Problem darstellt. Das liegt nur indirekt an der Grafikkarte: diese ist unten und bekommt relativ kühle Luft ab. Die zusätzliche Hitze, die sie erzeugt, treibt jedoch die darüberliegende CPU, die unter Prime ohnehin nahe an der Grenze läuft, über ihr Limit. Die CPU-Temperatur steigt dann recht schnell über 87° und kurz darauf bekomme ich einen Bluescreen. Die genaue Ursache kann ich leider nicht bestimmen. Entweder wird es schlicht und einfach der CPU zu warm (evtl. steht die Instabilität auch in Zusammenhang mit dem Undervolting) oder aber ein anderes Bauteil (RAM, Chipsatz, irgendetwas anderes ohne Temperatursensor) überhitzt. Für letzteres spricht, dass die CPU gar nicht erst versucht zu throttlen oder auch nur den Turbo abzusenken. Was also tun?

Lösung 1: Wie zuvor - Grafikkarte heruntertakten. Es zeigt sich jedoch schnell, dass dies nicht viel bringt. Selbst mit einem Temperaturtarget von 60° (was die Karte übrigens anstandslos einhält, bei einem Takt um die 900 MHz) lässt sich der Anstieg der CPU-Temperatur nicht zügeln. Das zeigt, dass unter den beiden *PUs ganz klar die CPU diejenige ist, die "näher am Wasser gebaut ist" - sie läuft zwar primestable, aber ein kleiner Schubs in Form von etwas mehr Wärme von unten reicht, um sie über die Klippe zu schubsen. Insofern wäre es nicht zielführend, die GPU herunterzutakten, zumal man deren Takt wahrscheinlich extrem weit absenken müsste.

Lösung 2: CPU heruntertakten. Dies erscheint sinnvoller, siehe auch mein nächster Beitrag. Dagegen spricht, dass der PC von vorne herein auf hohe CPU-Leistung getrimmt wurde und der Fokus auch nach wie vor hierauf liegt.

Zuletzt das große Aber: Eine Last wie Prime+Furmark ist ein Extremfall und tritt mit normalen Anwendungen schlichtweg nicht auf. Selbst Spiele, die die GPU voll auslasten, erzeugen auf CPU+GPU insgesamt nicht so viel Last als dass ein Problem auftreten würde. Die CPU geht maximal auf knapp über 70° und alles bleibt stabil. Deshalb wähle ich im Alltagsbetrieb...

Lösung 3: Mein Setup so lassen wie es im Moment ist, in dem Wissen, dass es eben kein Benchmarksystem ist.

Denkbar wäre auch noch:
Lösung 4 (hypothetisch): Die Kühl"kreisläufe" von CPU und GPU räumlich trennen, damit die CPU nicht die Abluft der GPU abbekommt. Man könnte die Grafikkarte mit Risern möglichst weit vom Board weg befördern, wozu natürlich ein ganz anderes Gehäuse nötig wäre. Oder aber sie in einen tieferen Slot stecken und mit einem Blech oder Ähnlichem versuchen, ihre Abluft nach hinten durch die Slotblenden abzuleiten. All dies würde jedoch massive Ein-/Umbauten am Gehäuse voraussetzen und die Grundidee mit Standardkomponenten auszukommen konterkarieren. Ganz abgesehen von anderen Nachteilen (andere PCIe-Slots nicht mehr zugänglich, keine x16-Anbindung etc.).
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lüfterloser Core-i7-Rechner - geht sowas? [Update: Maxwell]

Zwischenfazit: Auf dem Weg zum spieletauglichen Passiv-PC?

Mein Passivrechner hat mittlerweile eine fast zwei Jahre lange Entwicklung hinter sich. Angefangen vom reinen Arbeitsrechner ist er inzwischen schon eingeschränkt spieletauglich. Wie sehr man das Wort "eingeschränkt" betonen möchte, hängt natürlich von den Anforderungen ab. Klar ist: ein Grafikmonster sieht anders aus, denn letztlich ist die GTX 750 Ti nur eine Karte der Mittelklasse. Andererseits laufen damit aber praktisch alle Spiele auf mittleren Details; die meisten sogar auf hohen. Bei mir (der ich auch mit 40 FPS gut leben kann) macht sie das sogar in 1440p.

Daher scheint mir, dass wir langsam in einen Bereich kommen, wo man darüber nachdenken kann Spiele-PCs passiv zu kühlen. (Natürlich mit den üblichen Disclaimern: es ist nicht ganz einfach, in der Regel teurer und für die meisten Anwender im Vergleich zu einem leise gelüfteten System nicht die Mühe wert.) Angesichts der Ergebnisse in meinem vorigen Post scheint es plausibel, dass man ein Prime+Furmark-stabiles System hinbekommt, wenn man bei der CPU etwas heruntergeht und damit die Balance CPU<->GPU in ein für Spielerechner angemesseneres Verhältnis bringt. Wer Lust hat, darf das übrigens gerne ausprobieren. :)

Ich habe versucht, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln einige Tests in dieser Richtung zu fahren. Genauer gesagt, habe ich bei meinem i7 SMT bzw. Kerne abgeschaltet, um einen i3 bzw. i5 zu simulieren (das klappt natürlich nur so ungefähr). Ziel war es festzustellen, bis zu welchem CPU-Takt das Passivsystem stabil zu betreiben ist.

Dazu habe ich Grafikkarte mit Furmark (1080p) unter Last gesetzt. Das Powertarget blieb dabei auf den Standardeinstellungen, wodurch die Temperatur bei 83°-84° lag und der Takt zwischen 992 MHz und 1006 MHz schwankte.
Gleichzeitig wurde mit Prime95 CPU-Last erzeugt und die CPU-Temperaturen mit Hilfe von Core Temp gemessen. Ausgelesen wurde die Maximaltemperatur des höchstens Kerns während einiger Minuten Test. Diese Spitzen wurden stets nur für Sekundenbruchteile erreicht, ansonsten lagen die Kerntemperaturen 2-3 Grad darunter. Die Ergebnisse stabilisierten sich sehr schnell, es war also nicht nötig, genaue Zeitintervalle zu stoppen. Wenn die Temperatur über 85° stieg, wurde abgebrochen. Hier die Ergebnisse:

Takt | i7 (4 Kerne mit SMT) | i5 (4 Kerne ohne SMT) | i3 (2 Kerne mit SMT)
3,0 Ghz|78°|76°|70°
3,1 GHz|80°|77°|71°
3,2 GHz|83°|80°|74°
3,4 GHz|abgebr.|84°|76°
3,5 GHz|-|abgebr.|77°
3,9 GHz|-|-|abgebr.

Übersetzt man das in CPUs (ich bleibe der besseren Vergleichbarkeit halber bei Ivy Bridge) und setzt man eine (wie ich finde vernünftige) Marke von 80° als Limit, dann könnte man bei den i3 problemlos bis zum Topmodell i3-3250 greifen. Wählt man einen i5, so kämen der i5-3340 mit Turbo bzw. der i5-3470 ohne Turbo in Frage. Beim i7 schließlich wäre rein rechnerisch der i7-3770S mit abgeschaltetem Turbo ein Kandidat.
Das alles, wie gesagt, für gleichzeitigen Betrieb von Prime und Furmark. Bei normalen Anwendungen inklusive Spielen läuft es auch mit meinem Maximalsetup, d.h. i7-3770K mit Turbo.

Wie sieht es umgekehrt bei der Grafikkarte aus? Hier lohnt es sich im Moment m.E. nicht, nach Alternativen Ausschau zu halten. Jede Karte mit mehr Leistung als die 750 Ti braucht deutlich mehr Strom. Tatsächlich dürften selbst viele schwächere Karten mehr heizen als die neuen Maxwells. Hier heißt es also warten auf zukünftige Modelle. Ich könnte mir vorstellen, dass ein mittelgroßer i3 sich gut mit dem nächstgrößeren Maxwell ("GTX 860"?) kombinieren lässt.
 
Zurück