[LeserTest] Cougar CMX550

Iifrit Tambuur-san

Komplett-PC-Aufrüster(in)
full

Inhaltsverzeichnis:
1. Danksagung
2. Einleitung
3. Daten und Fakten
4. Lieferumfang
5. Eindrücke
6. Montage
7. Verbrauch
8. Spannungswelligkeit
9. Subjektive Lautstärke und Temperaturentwicklung
10. Fazit
1. Danksagung

Ich bedanke mich bei PCGH(X), dass ich hier einen Lesertest durchführen kann. Außerdem der Firma Cougar für den netten Kontakt und die Bereitstellung der Hardware.
2. Einleitung

War vor 3 Jahren die Energieeffizienz von Netzteilen ein eher nebensächliches Thema, so muss ein Netzteil der heutigen Generation dies beweisen und mit einem 80+ Siegel ausgezeichnet sein, damit es für Computerspieler und Hardwarefreunden überhaupt in die engere Wahl zu kommen. Die Firma Cougar steht mit ihrem Namen für qualitativ hochwertige und effiziente Netzteile. Die neue Netzteile Serie CMX soll Mitte September auf den Markt kommen und natürlich weiterhin den Namen Cougar erfolgreich vertreten. Ob dies gelingt, wird in diesem Review mit einem CMX550 dieser Serie getestet.
3. Daten und Fakten

Das CMX550 kommt einem 80+ Bronze Zertifikat daher und ist von AMD/ATI für Crossfire zertifiziert. Es besitzt wie der Name vermuten lässt eine Nennleistung von 550W und verfügt durchweg über hochwertige, japanische 105°C Hochleistungskondensatoren. Eine dynamische 12V-Verteilung als auch ein flexibles Kabelmanagement sind an Bord. Zudem werden die verschiedenen Richtlinien wie dem Energy Star 5.0 und die EU-Richtlinie 2005/32/EG eingehalten. Zusätzliche Sicherungen vor Überspannung, Unterspannung, Überstrom, Überlast und Kurzschluss sowie eine 3 Jahres Garantie runden das Angebot ab.
4. Lieferumfang

Neben dem Netzteil, dem Kaltgerätekabel und Befestigungsmaterial kann man 2 PCI-E Kabel mit einmal 6pin, einmal 8+2pin in der großen Verpackung finden. Außerdem finden sich noch folgende Kabel im Paket:
  • 1mal 4x SATA Stromanschlüsse; Gesamtlänge: 95cm
  • 1mal 2x 4pin Molex & 2x SATA; Gesamtlänge: 95cm
  • 1mal 3x 4pin Molex; Gesamtlänge: 80cm
  • 1mal Adapter 4pin Molex auf Floppy; Gesamtlänge: 15cm

4 Schrauben für die Befestigung am Gehäuse, 2 Klettverschlussverbinder bilden den Abschluss. Am Netzteil selbst befinden sich fest angeschlossen der große 20+4 Mainboardanschluss, ein CPU12V 8pin und in Verlängerung dazu ein 8Pin(4+4) Anschluss jeweils mit 60cm Länge. Ein 6pin PCI-E mit 50cm Länge ist ebenfalls fest angeschlossen.


5. Eindrücke

Das Gehäuse ist in orangemetallic und schwarz lackiert und wird an der Unterseite von einem flüssigkeitsgelagertem 140mm Lüfter der Firma Power Logic dominiert an der Seite sticht der schwarze Cougar CMX Schriftzug mit dem Firmenlogo hervor. Die Kabel bieten eine Ummantelung in den Firmenfarben Schwarz, Orange und Weiß. Dies ist sehr gut verarbeitet und es besteht kein Grund zur Beanstandung. Das Innenleben ist aufgeräumt und gut sortiert. Einziges Manko, der Netzfilter befindet sich vor dem Schalter. Daraus resultiert ein minimaler Verbrauch selbst bei ausgeschalteten Netzteil.


6. Montage

Dank hoher Kabellängen ist ein Einbau unten wie oben im Gehäuse ohne weiteres möglich. Da mein Gehäuse mir beide Möglichkeiten bietet, habe ich mich für den Einbau unten entschieden. Die verfügbaren Anschlüsse sind mehr als ausreichend, obwohl ich anfangs Angst hatte, dass ich für mein System nicht genug Anschlüsse hatte, diese Angst hat sich aber nicht bestätigt. Auch dank ausreichend langer Kabel hatte ich keine Probleme alle Komponenten anzuschließen. Unter anderem auch meine Audigy 2ZS Platinum Pro, die für ihr externes Bay einen extra Stromanschluß benötigt.
7. Verbrauch

full


Als Last Szenario verwendete ich keine synthetischen Benchmarks sondern den BOINC Manager Client. Im Testzeitraum liefen zwei CPU-only Projekte mit SETI@Home (bietet auch Aufgaben für CUDA an) und Rosetta@Home. Beide erzeugen die 100% CPU-Last. Als drittes Projekt läuft Milkyway@Home, das auch Aufgaben für ATIs Stream bereitstellt, das für die Auslastung der Grafikkarte sorgt.

Als Verbrauchsmesser für den Standby kam ein Voltcraft SBC-500 zum Einsatz für die Messung des Idle- und Lastverbrauchs ein Unitec EIM 812.
Als Konkurrent muss sich das Cougar CMX550 einem 3 Jahre alten Enermax Liberty Netzteil mit 500W stellen. Dieses wurde gemoddet und der Standardlüfter wurde gegen einen Scythe S-Flex mit 800 U/min getauscht, der konstant mit dieser Geschwindigkeit drehte. Der Standby-Verbrauch wird ohne zusätzliche Verbraucher gemessen, er beschreibt nur, was das Netzteil alleine benötigt.

full


Die Ergebnisse zeigen, obwohl das Enermax schon 3 Jahre alt ist, hat es bereits einen sehr guten Standby-Verbrauch, den das CMX aber nochmal unterbieten kann. In den anderen Disziplinen muss sich das Enermax aber jeweils deutlich geschlagen geben. Im Hochlastbereich sogar mit bis zu 20W. Im Idle-Verbrauch aber liegen aber beide Kontrahenten wieder besser beieinander. Hier liegt der Unterschied bei nur 5W.
8. Spannungswelligkeit

Dieser Versuch ist nicht zum Nachahmen geeignet.

Für die Beurteilung der Spannungswelligkeit reicht es nicht einfach nur einen Oszillographen an einen freien Stecker zu befestigen. Geräte wie Festplatten nehmen erheblichen Einfluss auf die Spannung, bedingt durch die beweglichen Teile. Deshalb wurde die Beurteilung der Spannung eine rein ohmsche Last gebaut, die die 5V- und 12V Leitungen anspricht.



Einfach erklärt wurden zwei aktuelle 12V Scheinwerferhalogenbirnen mit jeweils 55W und zwei 6V Trabantbirnen mit 85W! (Kombibirne mit 40 und 45W) jeweils auf die 5V und 12V Leitung zusammengelötet. 100%ige Leistung konnte aber nicht eingefordert werden, da eine 6V Lampe schon beim Zusammenlöten defekt war. Dies wurde aber erst im Nachhinein festgestellt und eine neue Lampe ist schwer aufzutreiben.


An einen direkt an der Lastschiene vorhandenen 4pin-Molex wurde jetzt ein einfaches Multimeter angeschlossen und an die Messspitzen dann die Messleitung vom Oszillographen. Zum Einsatz kam hier ein HAMEG HM205-2, das auch im professionellen Bereich Verwendung findet. Mithilfe des Multimeters wurde die Gleichspannung festgehalten und mit dem HAMEG dann die überlagerte Wechselspannung.
Zu Beginn wurde nur der Strang angeschlossen, wo nur eine 12V Halogener aktiv war, weil die Trabantbirne kaputt war. Ein echter Glücksfall wie sich später herausstellen wird.

5V:


12V:


Dies hier sind die Spannungskurven des Enermax bei nur 1 Lampe. Gemessen wurde mit einer Auflösung von 10mV! pro Einheit vertikal und 20µs horizontal. Die 5V Leitung hat keine Last, was sich darin äußert, dass es keinen nennenswerten Spannungsabfall kommt, außer den Reglern, die die Spannung nachregeln. Gemessen wurden 5,06V auf dem Multimeter. Bei 12V und einer Last von 55W sieht man schon deutlich, wie die Regler arbeiten, um den Spannungsabfall zu kompensieren. Am Multimeter wurden hier 11,95V gemessen.

Nun das Cougar.

5V:


12V:


Anhand des Spannungsverlaufes kann man erstmal nur eins sagen, die 5V Leitung ist fast schon eine perfekte Gleichspannung. Gemessen am Multimeter waren es 5,15V. Die 12V sind durch die Last etwas unter Druck, aber bei gemessenen 11,9V auf dem Multimeter alles im Rahmen. Ich möchte hier nochmal darauf hinweisen, dass diese Schwankungen im Bereich ±10mV liegen, also nicht mehr mit gewöhnlichen Mitteln messbar sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, beide Konkurrenten nehmen sich hier nichts. Beide arbeiten auf einem ähnlich hohen Niveau bei der Spannungsregulierung im Niedriglastbereich.

Messung außerhalb der Konkurrenz.

Es war normalerweise geplant gewesen, dass bei Netzteile 3 Lampen zu Leuchten bringen müssen. Trotzdem möchte ich das hier nochmal anführen. Dies wurde aber verhindert, weil das Cougar nicht die nötige Leistung auf der 5V Leitung bereitstellen konnte. Beim Einschalten der 6V Glühbirne fließt für einen kurzen Moment ein Strom von annähernd 30A. Das Enermax verkraftet diesen Stromstoß mit Mühe, konnte aber angeschaltet werden. Das CMX550 hingegen schaltete sich wegen Überlast vorschriftsmäßig ab.

5V:


12V:


Es sollte klar sein, dass das Netzteil wirklich schwer an der Last zu schaffen hatte. An der 5V Leitung wurden zeitweise sogar nur noch eine Spannung von 4V gemessen und war auch sonst sehr starken Schwankungen unterlegen. Die 12V Schiene ist auf mehr Leistung ausgelegt und verträgt die 110W der Halogenerbirnen besser. Trotzdem wurde hier eine Spannung von nur 11,6V gemessen. Aber dies wurde außer Konkurrenz gemessen, weil sich das Cougar abgeschaltet hat. Daher kann man es als Glücksfall bezeichnen, dass die eine 6V Birne komplett ausfiel, so konnte man zumindest mit einer Lampe die Messung an beiden Netzteilen durchführen.
9. Subjektive Lautstärke und Temperaturentwicklung

Hier möchte ich abschließend die Lautstärke und die Entwicklung der Temperatur beider Kontrahenten bewerten. Als Messgerät kam ein handelsübliches Digitalthermometer mit einem kabelgebundenen externen Sensor zum Einsatz, der über Öffnungen in das Netzteil eingeführt wurde. Die Kontakte des Sensors waren isoliert, daher konnte zwar kein Kurzschluss ausgelöst werden. Das Enermax mit dem gemoddeten Lüfter, da brauche ich wohl kein Wort darüber zu verlieren. Das ist unhörbar leise, dank des langsam drehenden Lüfters aus dem Hause Scythe. Dafür wurde es aber auch sehr warm. Mit 37°C im Idle respektive 48°C unter Last operierte es immer am oberen Limit. Das Gegenteil bildet das Cougar. Mit sehr guten 31°C im Idle und 37°C unter Last ist es sehr kühl. Bei der Lautstärke scheiden sich aber die Geister. Im Idle fast unhörbar, dreht es unter Last merklich auf, so dass ich es ohne weiteres aus den übrigen Komponenten heraushören kann. Da der Lüfter rein lastabhängig geregelt wird, ist ein Aufdrehen auch in kühler Umgebung nicht zu vermeiden. Dank meiner eigenen etwas ungeschickten Hände war, die dafür sorgten, dass der Lüfter des Cougars nach der ersten Montage nicht drehte, war es mir vergönnt den Punkt zu ermitteln, wo das Cougar aus Temperaturschutzgründen den Betrieb einstellt. Im rein passiven Betrieb schaltet sich das Cougar bei 51-52°C automatisch ab, um seine Komponenten vor der Überhitzung zu bewahren. Angesichts einer durchschnittlichen Temperatur von 30-40°C dürften aber diese Werte so ohne weiteres nicht erreichbar sein.

full

10. Fazit

Mit dem CMX550 ist Cougar ein guter Wurf gelungen, der sich vor der breiten Konkurrenz nicht verstecken braucht. Es sind viele Anschlüsse vorhanden, um ein einfaches Singlegrafikarten System mit einer Menge Festplatten bequem zu betreiben. Dank 3 verschiedener PCI-E Anschlüsse kann man auch noch eine weitere Grafikkarte, z.B. für PhysX, mit Strom versorgen. Die Verarbeitung ist sehr gut und die Längen der Kabel ist mehr als ausreichend. Beeindrucken kann das Cougar beim Verbrauch, wo es ohne Schwierigkeiten ein wesentlich älteres Netzteil in sein Schranken weist. Außerdem bleibt es in jeder Lage kühl. Trotzdem muss sich das Cougar auch Kritik gefallen lassen. Da wäre das rein lastabhängige Regeln des Lüfters. Dieser erzeugt ein deutlich hörbares Rauschen im Gehäuse beim Zocken oder beim Rechnen für die Gemeinschaft (BOINC). Weiterer Kritikpunkt ist die Position des Netzfilters vor dem eigentlichen Schalter für das Netzteil. Wenn ich diesen Schalter hinten an der Strombuchse umlege, dann soll bitte auch das Netzteil wirklich aus sein. Zwar ist der Netzfilter ein rein passives Bauteil, dennoch benötigt er Strom. Einzige Abhilfe ist hier das Verwenden einer abschaltbaren Steckdose oder Steckdosenleiste. Nichtdestotrotz spreche ich hiermit dem CMX550 meine Empfehlung aus. Es ist ein Allroundtalent ohne gravierende Schwächen.
 
Die Spannungsqualität hättest du noch in einer Tabelle zusammenfassen können. Abgesehen davon gibts nix zu meckern;)
Schön gemacht!
 
Wirklich ein sehr guter Test. Man sieht, dass du dir Mühe gegeben hast und das Ergebnis spiegelt dies auch wider.

Viel Spaß noch mit deinem Cougar-Netzteil. :daumen:
 
Sehr schöner Test. :daumen:

Für die Maximalbelastung kann ich dir aber andere Projekte empfehlen ;)

CPU mit Prime und für die ATI DNEC. Da bekommste sicher nochmal 5-20 Watt mehrbelastung raus ;)
 
Zurück