Adidas RPT-02 SOL: Sportartikelhersteller kündigt solarbetriebene Kopfhörer an

PCGH-Redaktion

Kommentar-System
Teammitglied
Jetzt ist Ihre Meinung gefragt zu Adidas RPT-02 SOL: Sportartikelhersteller kündigt solarbetriebene Kopfhörer an

Am vergangenen Dienstag hat die Sportmarke Adidas ein neues Produkt vorgestellt. Dabei handelt es sich um kabellose Kopfhörer, für die sich das Unternehmen mit Zound Industries zusammengetan hat. Der Clou dabei ist, dass die Kopfhörer solarbetrieben sind und bis zu 80 Stunden Wiedergabezeit versprechen.

Bitte beachten Sie: Der Kommentarbereich wird gemäß der Forenregeln moderiert. Allgemeine Fragen und Kritik zu Online-Artikeln von PC Games Hardware sind im Feedback-Unterforum zu veröffentlichen und nicht im Kommentarthread zu einer News. Dort werden sie ohne Nachfragen entfernt.

Zurück zum Artikel: Adidas RPT-02 SOL: Sportartikelhersteller kündigt solarbetriebene Kopfhörer an
 
Also nachhaltig ist die Nutzung von Solarzellen da nicht, sondern ein gutes Beispiel dafür, dass sich Dinge besser verkaufen sollen, wenn man "Umwelt" drauf schreibt.

1: Das Ding hält ohne Solarzellen zwischen 6 und 23 Jahren durch (24h Dauernutzung), je nachdem welche Zahlen man für die Zyklenfestigkeit zugrunde legt. Wenn man sich mit weniger als 60h am Stück zufrieden gibt, dann dürfte das Ding auch ein ganzes Leben halten. Das Ding würde auch ohne Solarzellen gut auskommen und weniger Ressourcen verbrauchen.
2: Damit die Solarzellen einen praktische Nutzen haben, müssen sie massiv überdimensioniert werden. Es nutzt nichts, wenn das Teil nur mit perfekter Südausrichtung geladen werden kann und wenn man Kunstlicht verwenden will, dann ist die Energieausbeute winzig.
3: Die Solarzellen werden ja nur einen winzigen Bruchteil der Zeit verwendet. Entweder liegt das Teil im Haus herum oder der Kopfhörer ist schon geladen und der Strom verpufft. Als Teil einer PV Anlage, die ins Netz einspeist, wären die Solarzellen wesentlich nachhaltiger.

Das ganze ist praktisch, man muß sich nicht mehr (so häufig) um das Nachladen kümmern, aber nicht nachhaltig.

Für die Nachhaltigkeit sind andere Dinge wichtig. Allen voran die Frage, wie lange es Ersatzteile gibt und wie gut man das Ding reparieren kann. Es ist ja ganz schön,, dass der Akku mehr als ein Menschenleben hält, aber das Ding nach 5-10 Jahren ganz dringend neue Ohrpolster bräuchte, die es aber nicht (mehr) als Ersatzteil gibt und die man auch garnicht tauschen kann, weil der Kopfhörer nicht darauf ausgelegt ist, dass man ihn reparieren kann. Da hilft dann auch kein recycelter Kunststoff, das Ding ist irgendwann Müll.

Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Ersatzteile jahrzehntelang bereit zu halten ist eine sehr teure Angelegenheit, wenn man das Produkt nicht unverändert verkauft.
 
Das ist wahrscheinlich genauso sinnfrei wie Powerbanks mit 20cm² Solarpanel.
Ein USB-Hamsterrad mit Dynamo produziert mehr Strom.
 
Also nachhaltig ist die Nutzung von Solarzellen da nicht, sondern ein gutes Beispiel dafür, dass sich Dinge besser verkaufen sollen, wenn man "Umwelt" drauf schreibt.

1: Das Ding hält ohne Solarzellen zwischen 6 und 23 Jahren durch (24h Dauernutzung), je nachdem welche Zahlen man für die Zyklenfestigkeit zugrunde legt. Wenn man sich mit weniger als 60h am Stück zufrieden gibt, dann dürfte das Ding auch ein ganzes Leben halten. Das Ding würde auch ohne Solarzellen gut auskommen und weniger Ressourcen verbrauchen.
2: Damit die Solarzellen einen praktische Nutzen haben, müssen sie massiv überdimensioniert werden. Es nutzt nichts, wenn das Teil nur mit perfekter Südausrichtung geladen werden kann und wenn man Kunstlicht verwenden will, dann ist die Energieausbeute winzig.
3: Die Solarzellen werden ja nur einen winzigen Bruchteil der Zeit verwendet. Entweder liegt das Teil im Haus herum oder der Kopfhörer ist schon geladen und der Strom verpufft. Als Teil einer PV Anlage, die ins Netz einspeist, wären die Solarzellen wesentlich nachhaltiger.

Das ganze ist praktisch, man muß sich nicht mehr (so häufig) um das Nachladen kümmern, aber nicht nachhaltig.

Was für einen Zusammenhang haben Solarzellen mit der Zyklenfestigkeit?
Lohnt sich für ein Milliwatt ein Wechselrichter zur Einspeisung?
Und wo bekomme ich Li-Io mit einer kalendarischen Haltbarkeit von 23 Jahren oder gar lebenslang her? (Frage für eine Freundin jemanden in der Automobilindustrie.)

:-)

Wichtig dürfte jedenfalls nur der letztgenannte Punkt sein, zumindest wenn die Kombination aus Leistungsfähigkeit der Solarzelle und Stromverbrauch der Kopfhörer passt – was bei einer lichtempfindlichen Fläche dieser Größe klappen könnte:
Es ist extrem praktisch, wenn man ein Gerät gar nicht mehr bewusst laden muss.

Das gilt um so mehr, je größer und unförmiger das Gerät ist. Bei Smartphones setzt sich nicht ohne Grund wireless charging durch, bei dem man statt zusätzlichem Kabelgefrickel das Gerät nur noch an einem bestimmten Ort ablegen muss. Für solar versorgte Geräte ist das jede Stelle, die genug Licht abbekommt. Ich nutze z.B. seit langem eine Solartastatur und muss sagen: Echt geil. Im Winter hift es, sie während Abwesenheiten ab und zu mal auf die Fensterbank zu packen, aber ansonsten ist es einfach ein Gerät, dass das "kabellos"-Versprechen voll einhält. Liegt ohne störendes Anhängsel auf dem Schreibtisch (oder eben auch mal woanders, wenn man Platz braucht), funktioniert. Immer. Ohne das ich mich um was kümmern muss.

Würde ich nicht wegen der Transportabilität Earbuds bevorzugen, Adidas hätte schon den ersten Interessenten. (Allerdings sind sie meiner Erinnerung nach nicht die ersten, die sich an der Idee eines Solarkopfhöhrers versuchen.)
 
Ich weiß jetzt nicht, ob das zu off topic ist, aber warum macht man sowas nicht bei Elektroautos? Wenn man im Sommer rumheizt sollte sich dadurch die Reichweite erhöhen, wenn man mal wo länger draußen Parkt wird es kostenlos aufgeladen.
 
Bei Elektroautos ist der Verbrauch relativ zur Oberfläche viel zu hoch. Insbesondere die Reichweitenerhöhung ist winzig: 15-20 kWh pro 100 km im Reiseverkehr bei einem Schnitt von 100-120 km/h bedeutet um die 20 kW Stromverbrauch. Bei einer effektiven Fläche von vielleicht zwei Quadratmetern (ein Auto hat natürlich mehr, aber einiges davon ist Glas oder sonnen abgewandt und der Rest steht nicht im optimalen Winkel) kommt man aber nur auf 0,2 kW Peak-Leistung. Das heißt selbst in der knalligen Mittagssonne würde die Reichweite nur um 1 Prozent steigern.

Was nicht heißt, dass nicht ein paar Nischenhersteller mit der "nicht nachladen"-Idee rumspielen würden.

Kaufen kann man die meinem Wissen nach aber weiterhin nicht, entsprechend liegen auch keine unabhängigen Erfahrungsberichte vor. Bei typisch deutscher Bebauung würde ich raten, dass die eher ländlich wohnenden Bevölkerung im Schnitt pro Tag zu viel fahren muss und die Stadtbewohner zu oft im Schatten stehen, als dass die Bilanz aufgehen könnte. Man die gleiche Solarleistung eben auch einfach aufs Hausdach schrauben und für das gesparte Geld und Gewicht einen größeren Akku verbauen.
 
Was für einen Zusammenhang haben Solarzellen mit der Zyklenfestigkeit?

Wenn das Ding auch ohne Solarzellen lange lebt, dann zieht das mit der Nachhaltigkeit nicht mehr.

Lohnt sich für ein Milliwatt ein Wechselrichter zur Einspeisung?

Wir reden ja nicht von einem Kopfhörer, sondern von zig tausenden, eventuell sogar mehr

Und wo bekomme ich Li-Io mit einer kalendarischen Haltbarkeit von 23 Jahren oder gar lebenslang her? (Frage für eine Freundin jemanden in der Automobilindustrie.)

Der HP PDA mit X-Scale CPU, den ich habe, kommt da schon langsam hin (ok, man kann den Akku auch rausnehmen und getrennt lagern). Genau weiß man es leider erst hinterher. Aber das ist ein weiteres Argument, warum die Reparierbarkeit eines solchen Produkts die Nachhaltigkeit wesentlich mehr definiert, als irgendwelche Solarzellen.

Es ist extrem praktisch, wenn man ein Gerät gar nicht mehr bewusst laden muss.

Das ist der eigentliche Grund und dagegen ist auch nichts zu sagen, nur ist das Gerede von der Nachhaltigkeit eben Werbeblabla.

Das heißt selbst in der knalligen Mittagssonne würde die Reichweite nur um 1 Prozent steigern.

Der eigentliche Punkt, weshalb auch andere Hersteller mit dem Gedanken spielen, ist, dass sich die Autos nicht mehr selbst entladen, sondern sogar leicht aufladen. Das ist bei den ganzen modernen Systemen, die auch permanent Strom benötigen, eine wichtige Sache. Keiner möchte nach 4 Wochen Urlaub zurückkommen und ersteinmal den ADAC anrufen, weil der Akku leer ist.
 
Die von dir aufwendig wiederlegten Nachhaltigkeitsclaims hat Adidas nie gemacht. Die solare Stromversorgung wird ausschließlich mit Blick auf verlängerte Laufzeit/verringerten Ladebedarf beworben. Zusätzlich kommt noch etwas pseudo-Öko durch das Recycling-Plastik hinzu, aber auch da vermeidet die Produktseite sinnvollerweise jegliche Schutzversprechen. Es bleibt dem Käufer überlassen, sich selbst zu überlegen warum "51 Prozent recycling Plastik (ohne Berücksichtigung der Elektronik)" überhaupt toll sein sollen.

Zum PDA: Ich bin beeindruckt. Ich verzichte zwar auf eine getrennte Lagerung von Akku und Geräten, habe aber mehrere Li-Io-Geräte ohne direkte Wärmewirkung auf den Akku, die auch einigermaßen regelmäßig geladen und nicht übermäßig stark genutzt werden. Da setzt die Degradation meist nach 5-6 Jahren ein und nach 10 Jahren sind schon 20-50 Prozent Batterielaufzeit weg, womit sich die Nutzbarkeit rapide an null annähert. Das wäre bei Elektroautos ein noch viel größeres Problem als der Ladezustand nach vier Wochen Urlaub. Wobei ich 67 kWh/4 w/7 d/w/24 h/d = 100 W Stromverbrauch bei abgestellten Auto tatsächlich als großes Problem bezeichnen würde, um dass man sich ganz unabhängig vom Solarzellen mal kümmern sollte. Spätestens in einem Parkhaus muss es nämlich auch ohne geben und was hat ein geparktes Auto eigentlich für Aufgaben, die statt den <0,1 W eines Smartphones im Stand-By ein Desktop-Replacement-Notebook bei maximaler 2D-Leistung erfordern?
 
Zurück